Vor dem 14. Spieltag in der Bundesliga lässt sich bereits ein aussagekräftiges Zwischenfazit über die aktuelle Spielzeit ziehen. Dabei konnten einige Mannschaften positiv überraschen, andere Teams hingegen blieben bislang weit hinter ihren Erwartungen zurück.
90min hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Bundesligisten noch vor der Winterpause zu analysieren und Stärken und Schwächen im Kader auszumachen.
Heute: Bayer 04 Leverkusen
Torhüter:
Im Sommer hat die jahrelange Nummer Eins, Bernd Leno, den Verein verlassen und wechselte zum FC Arsenal. Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde die Werkself jedoch schnell fündig und konnte Lukas Hradecky von Eintracht Frankfurt loseisen. Bislang macht der Finne einen soliden Job, herausragende Leistungen konnte der Finne jedoch noch nicht zeigen.

Lukas Hradecky spielt eine konstante Saison
Mit Leno verließ die Werkself jedoch auch ein echter Führungsspieler. Diese Rolle konnte sein eher schweigsamer Nachfolger bislang noch nicht ausfüllen und konnte somit seine nicht immer sattelfesten Vorderleute nicht stabilisieren. Als Back-up für den Skandinavier steht mit Ramazan Özcan ein alter Hase parat, der bereits beim FC Ingolstadt seine Erstligatauglichkeit unter Beweis stellte. Im Sommer verstärkte man sich zudem mit dem ehemaligen Nürnberger Thorsten Kirschbaum und ist in der Tiefe dadurch gut aufgestellt.
Abwehr:
Das Team von Trainer Heiko Herrlich zeigte sich im bisherigen Saisonverlauf in der Defensive noch viel zu anfällig. 25 Gegentore in 13 Spielen sind einfach deutlich zu viel, um oben angreifen zu können. Dabei verfügen die Leverkusener in der Abwehrzentrale eigentlich über gestandene Profis. Jonathan Tah gilt noch immer als eines der größten Defensivtalente in Deutschland, konnte bislang aber nicht immer überzeugen. Sven Bender ist auch in seiner zweiten Saison bei der Werkself in der Abwehrzentrale gesetzt, aber auch das Spiel des Routiniers ist weiterhin zu großen Schwankungen unterworfen.

Jonathan Tah und Sven Bender rufen zu selten ihr volles Potenzial ab
Tin Jedvaj und Aleksander Dragovic kommen in dieser Saison zumeist nicht über den Status von Ergänzungsspielern heraus und kommen nur dann zum Einsatz, wenn einer der Stammverteidiger ausfällt. Auf der linken Seite führt im Normalfall kein Weg an Wendell vorbei. Der Brasilianer kam in jedem Ligaspiel zum Einsatz und war dabei stets bemüht. Ein kümmerliches Tor und keine einzige Torvorlage ist für den offensiven Außenverteidiger aber deutlich zu wenig. Eine echte Alternative gibt es im Kader jedoch nicht.
Auf der rechten Seite wurde vor der Saison viel Hoffnung in Neuzugang Mitchell Weiser gesteckt. Der 24-Jährige läuft jedoch seiner Form bereits seit geraumer Zeit hinterher und konnte nicht für den Offensivwirbel sorgen, den man sich gewünscht hatte. Auch hier gibt es im Kader jedoch nur wenig Alternativen. Der junge
Mittelfeld:

Kai Havertz gilt als eines der größten Talente in Europa
Das Kronjuwel der Werkself ist mit Sicherheit Kai Havertz. Der 19-Jährige spielte sich durch herausragende Leistungen sogar bereits in die Nationalelf und sorgte mit seinen sieben Torbeteiligungen in der Bundesliga dafür, dass die Leverkusener nicht noch schlechter dastehen. Auf den Außen enttäuschte Leon Bailey bislang auf ganzer Linie und konnte nicht annähernd das Niveau der Vorsaison halten. Auch Julian Brandt kann eigentlich deutlich mehr. Karim Bellarabi hatte ein kurzes Zwischenhoch und deutete an, wie wichtig er sein könnte. Doch auch bei ihm zeigte die Formkurve zuletzt wieder nach unten. Neuzugang Paulinho war bislang noch überhaupt kein Faktor.
Angriff:
Auch in der vordersten Sturmfront setzt sich das Leitmotiv der Leverkusener in dieser Saison fort. Kevin Volland zeigt immer wieder auf, über welche herausragenden Fähigkeiten er verfügt. Es bleibt jedoch leider bei kurzen Höhepunkten in einer ansonsten mauen Saison. Beim einstigen Torjäger Lucas Alario sieht es jedoch noch weitaus düsterer aus, schließlich wartet der Argentinier trotz zehn Einsätzen noch auf seinen ersten Treffer.
