Marcin Kaminski hat bei dem Kampf um einen Stammplatz in der Innenverteidigung des VfB Stuttgart derzeit alles andere als gute Karten. Dennoch verlängerte der Pole seinen Vertrag bei den Schwaben vorzeitig und will den gemeinsamen Weg mit dem Aufsteiger fortsetzen. Dabei erweist sich der 26-Jährige einmal mehr als echter Teamplayer und könnte auch in Zukunft eine nicht unwichtige Rolle als Back-Up spielen.
Doch das Verhältnis zwischen dem Abwehrspieler und dem VfB war nicht immer so harmonisch wie aktuell. Der vierfache polnische Nationalspieler wechselte im Sommer 2016 von seinem Heimatverein Lech Posen an den Neckar und hatte zu Beginn doch ziemliche Anlaufprobleme. Angesichts der nicht immer glücklichen Personalentscheidungen in der Defensive der Stuttgarter, man denke nur an Missverständnisse wie Toni Sunjic, trauten nur wenige dem schlaksigen Defensivspieler den Durchbruch zu.
Doch unter dem Aufstiegstrainer Hannes Wolf etablierte sich Kaminski im Laufe der Zeit zu einer echten Stammkraft und trug seinen Teil an dem Meistertitel in der Zweiten Liga bei. Dennoch wurde bereits dort deutlich, dass Kaminski noch einen langen Weg vor sich hat und er im spielerischen Bereich mitunter noch ziemlich limitiert agiert.
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— MeinVfB (@MeinVfB) 5. März 2018
Zu Beginn der laufenden Saison stand Kaminski dennoch wieder in der Startelf der Schwaben und wuchs an seinen höheren Aufgaben. Dabei profitierte er auch von der Verletzungsanfälligkeit von Holger Badstuber und davon, dass Wolf häufig in einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette spielen ließ.
Am 8. Spieltag zog sich der Verteidiger jedoch einen doppelten Bänderriss zu und hatte im Anschluss arge Probleme, sich wieder ins Team zurück zu kämpfen. Spätestens mit dem Wechsel auf der Trainerbank sieht es für den Teamplayer noch schlechter aus. Tayfun Korkut setzt in der Defensive konsequent auf eine Viererkette. Dabei haben sich Benjamin Pavard und Timo Baumgartl als kongeniales Innenverteidiger-Duo erwiesen.
Sowohl der 22-Jährige Deutsche, als auch der 22-jährige Franzose sind noch lange an den VfB gebunden. Dennoch entschied sich Kaminski, für viele überraschend, ebenfalls für eine langfristige Verlängerung seines Arbeitspapiers bis 2021. Doch dieses Entscheidung macht für den 1,92-Meter-Hünen durchaus Sinn.
So könnte er darauf spekulieren, dass sowohl Baumgartl, als auch Pavard durch ihre zuletzt überragenden Leistungen Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt haben. Dass beide Shootingstars ihre Verträge beim VfB erfüllen, ist aus Sicht des Traditionsvereins mehr als wünschenswert - ob es auch realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt. Mit Holger Badstuber kokettiert zudem ein weiterer Konkurrent für die Abwehrzentrale immer wieder mit einem Wechsel und ist derzeit eh für die Sechser-Position vorgesehen.
#Kaminski: „Ich bin sehr glücklich darüber, auch in Zukunft für den #VfB zu spielen. Ich fühle mich sowohl innerhalb der Mannschaft und des Vereins als auch in der Stadt sehr wohl." (1/2)
— VfB Stuttgart (@VfB) 5. März 2018
Ein weiterer Grund für die Vertragsverlängerung dürfte sein, dass sich der Linksfuß in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gut aufgehoben fühlt und sich der Wertschätzung seitens der Verantwortlichen sicher sein kann. So kommentierte VfB-Sportvortand Michael Rechke die Verlängerung laut transfermarkt.de mit den Worten: "