Es ist keine fünf Jahre her, dass die Bundesliga das Nonplusultra des europäischen Fußballs zu sein schien. Bayern und Dortmund marschierten mit begeisternden Auftritten durch die Champions League und machten den Titel unter sich aus. Dass davon nicht mehr viel übrig ist, ist auch Christian Streich nicht verborgen geblieben.
Über die Entwicklung der Liga in den letzten Jahren sagte Freiburgs Cheftrainer der SportBild: "Die Tendenz geht verstärkt auf die Organisation gegen den Ball und weniger auf das aktive Fußballspielen. Das liegt auch an der finanziellen Entwicklung. Wir verlieren in der Bundesliga immer wieder Spieler mit hoher individueller Qualität, weil sie dorthin gehen, wo sie mehr Geld verdienen können.“
Streich hat eine klare Spielidee
Mit seinem SC Freiburg will er einen anderen Weg gehen und selbst aktiv spielen, was ihm auch seit Jahren mehr als ordentlich gelingt - und das, obwohl er den Verlust vieler Leistungsträger wie Matthias Ginter, Vladimir Darida oder Max Kruse verkraften musste. Inspiration hat sich Streich dabei unter anderem von ganz oben geholt: "Ich habe die jungen Iniesta und Xavi spielen sehen. Wir haben uns damals sehr intensiv mit dem Spiel von Barcelona auseinandergesetzt und dann probiert, diesen Rundumblick von Iniesta und Xavi, mit dem die beiden den ganzen Raum beherrscht haben, den Jungs hier zu vermitteln."
Dass Streichs Team auftritt wie Barca zu seinen besten Zeiten, kann man zwar nicht behaupten, aber das tut keine Mannschaft. Den Grundgedanken, immer aktiv spielen zu wollen, sieht man den Freiburger trotzdem an. Das Resultat: von den letzten elf Spielen wurde nur ein einziges verloren, mit dem Abstieg sollten die Breisgauer auch in diesem Jahr nichts zu tun haben.