Im Januar 2015 gingen der Hamburger SV und Tolgay Arslan getrennte Wege. Der 27-Jährige wechselte für knapp eine halbe Million Euro Ablöse zu Besiktas Istanbul, wo er sich im Mittelfeld zu einer festen Größe entwickelte. Seinen Ex-Verein hat der gebürtige Paderborner allerdings nicht aus den Augen verloren. Aus der Sicht des Mittelfeldspielers sind die ständigen Trainerwechsel ein Grund dafür, warum es beim Bundesliga-Dino in den letzten Jahren nicht wirklich rund lief.
"Beim HSV ist leider immer alles ein bisschen durcheinander", erklärte Arslan in einem Interview mit der Bild-Zeitung. "Man hat jedes Jahr Action. Nicht nur auf dem Platz, auch außerhalb." Zuletzt sorgte ein "Putschversuch" für Schlagzeilen. Der schwierigen Situation in der Hansestadt konnte der 27-Jährige jedoch auch etwas Gutes abgewinnen.
"Für mich war es in einer schwierigen Phase eine gute Erfahrung. Das prägt einen", betonte der Deutsch-Türke, der bei seinem ehemaligen Klub eine klare Struktur vermisst. Der Verein "muss auch mal Leuten vertrauen, wenn es schlecht läuft". Als Beispiel nannte der Mittelfeldspieler Ex-Trainer Bruno Labbadia, von dem Arslan eine sehr hohe Meinung hat. "An dem hätte ich länger festgehalten", gab der dreifache deutsche U21-Nationalspieler zu Protokoll.
Tolgay Arslan erklärt - Darum bremst der HSV so viele Karrieren https://t.co/A3cvfzS8s1 #HSV
— BILD Hamburger SV (@BILD_HSV) 13. Februar 2018
"Die ständigen Wechsel von Trainern oder Sportdirektoren, das ist auch für die Spieler nicht gut. Jeder hat immer andere Ideen, will etwas Neues", sagte Arslan. Dies sei ein Grund dafür, warum viele HSV-Spieler nicht ihr volles Potenzial abrufen würden. "Es gibt so viele Beispiele von Spielern, die Hamburg verlassen haben und dann eine gute Karriere hingelegt haben", erklärte der 27-Jährige, der insgesamt 92 Pflichtspiele für den Bundesliga-Dino bestritt.
Der Wechsel nach Istanbul sei die "richtige Entscheidung" gewesen. "Ich kann mit Besiktas Champions League spielen", so der Ex-Hamburger. Im Achtelfinale trifft der amtierende türkische Meister auf den FC Bayern München. Ende Januar verlängerte Arslan seinen Vertrag vorzeitig bis 2022.