Neue Saison, alte Leier: Wieder einmal erhält Niko Kovac einen Rüffel von Karl-Heinz Rummenigge. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München ärgerte sich über die öffentlichen Aussagen des Trainers in Bezug auf einen möglichen Transfer von Leroy Sané, obwohl er selbst unisono mit Uli Hoeneß die Bemühungen um den Nationalspieler vor geraumer Zeit ankündigte und ein gewisser Pep Guardiola vor vielen Jahren selbst in der Öffentlichkeit um einen heutigen Leistungsträger der Münchner warb. Dass nun auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic um Zurückhaltung vor der Presse bittet, ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten.
Mal wieder bekommt Kovac Gegenwind von Karl-Heinz Rummenigge - von wem auch sonst? Der 47-Jährige, der wohl nur aufgrund der Rückendeckung von Klubpräsident Uli Hoeneß während der abgelaufenen Saison in seinem Amt blieb, wurde diesmal aber nicht für seine Spielweise kritisiert oder an eine nicht vorhandene Job-Garantie erinnert, sondern für die folgende Aussage über Leroy Sané in einem Interview mit dem ZDF: "
Rummenigge gibt Kovac eine mit, wo er nur kann. Die Spannungen aus der vergangenen Saison werden auch in dieser weitergehen. Kovac darf sich keine sportliche Krise leisten. Erst recht nicht, wenn Uli Hoeneß aufhört
— Christian Falk (@cfbayern) 30. Juli 2019
Zwar erklärte der 63-Jährige kürzlich, keine Wasserstandsmeldungen mehr abgeben zu wollen, doch er betonte gegenüber den Medien immer wieder, dass weitere Transfers definitiv zu erwarten seien. Auch pikant: Als Pep Guardiola kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 seinen "Thiago oder nix"-Wunsch aussprach, waren keine kritischen Töne aus dem Vorstand zu hören. Vertragsmodalitäten hin oder her - Thiago konnte den FC Barcelona aufgrund einer Ausstiegsklausel für 25 Millionen Euro verlassen - dass man sich nun in aller Öffentlichkeit mehrfach entschuldigt, ist nichts weiter als ein weiterer Schuss gegen Kovac.
Auch Salihamidzic verwundert
Auch Salihamidzic verwundert

Salihamidzic ist einer der Hauptverantwortlichen in puncto Transfers, kann seit Monaten aber nicht liefern.
Kovacs Entschuldigung war nicht nötig
Pep sagte „Thiago oder nix“ ohne Rücksicht auf seinen Ex-Arbeitgeber @FCBarcelona. Jetzt sagt Kovac lediglich über @LeroySane19 „Ich bin sehr zuversichtlich“ - und der @FCBayern entschuldigt sich kollektiv bei Pep... Verkehrte Mia-san-Mia-Welt (P.S. „Sané oder nix!“)
— Christian Falk (@cfbayern) 31. Juli 2019
Er hat lediglich seinen Optimismus ausgedrückt, muss dafür nun aber in der Öffentlichkeit bezahlen. Wieder einmal wird Kovac kleingehalten, kritisiert. Klar ist, dass er sich keine Reibereien erlauben darf, auch eine sportliche Krise würde seinen Stuhl wieder mehr ins Wackeln bringen. Doch für den derzeitigen Kader ist auch die sportliche Führung verantwortlich, die seit Monaten Ergebnisse liefern will - sie aber nicht liefert.
.@Brazzo über die Aussagen zu Sané von Niko #Kovac:
— 90min DE (@90min_DE) July 31, 2019
🗣️"Ein paar Aussagen, die nicht so gut waren. Wir sind alle gut beraten, wenn wir nicht mehr über Spieler sprechen, die bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen."
Hat da jemand seine eigenen Worte vergessen?🤔 pic.twitter.com/DjpyjV4ON6
Letztlich sollten Rummenigge und Salihamidzic vor der eigenen Haustür kehren, schließlich waren sie in der jüngeren Vergangenheit deutlich offensiver als Kovac, der sich nun ein Mal erlaubte, konkret etwas über einen möglichen Transfer zu sagen.